Sondierungsergebnisse von CDU, CSU und SPD

Was bedeutet das für den Arbeitsmarkt?

Die Umstellung von einer täglichen auf eine wöchentliche Höchstarbeitszeit ist ein richtiger Schritt, den wir schon sehr lange fordern. Flexibilität ist heutzutage entscheidend, um Fachkräfte zu finden, zu binden und den vielfältigen Lebensentwürfen Rechnung zu tragen. Wir unterstützen daher ausdrücklich den Ansatz, mehr Spielraum für Arbeitnehmer und Arbeitgeber zu schaffen, ohne die wichtigen Schutzmechanismen im Arbeitsschutz zu gefährden. 

Wir fordern mehr Maßnahmen, um inländische Fachkräfte besser zu fördern. Weiterbildung, attraktive Arbeitsbedingungen und eine langfristige Strategie zur Fachkräftesicherung müssen stärker im Fokus stehen. Auch die Vereinbarkeit von Familie/ Beruf und Pflege muss einen größeren Stellenwert einnehmen. Nur so können wir die Herausforderungen des demografischen Wandels und den Mangel an Fachkräften nachhaltig lösen. Allerdings halten sich die Sondierungen dazu sehr vage. 

Der Zuzug qualifizierter Fachkräfte ist ein Schritt in die richtige Richtung, doch für den Arbeitsmarkt von morgen reicht das nicht aus. Wir begrüßen die Schaffung einer digitalen Agentur für Fachkräfteeinwanderung und hoffen auf eine schnelle und unbürokratische Umsetzung. Inwieweit dies Prozesse letztendlich erleichtern wird, gilt es abzuwarten. 

Ein starkes Signal setzt die geplante steuerfreie Behandlung von Überstundenzuschlägen. Wer mehr arbeitet, soll auch mehr davon haben. Das ist nicht nur ein Anreiz für Beschäftigte, sondern stärkt auch die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen. Es braucht ein ganzheitliches Konzept für eine moderne Arbeitswelt. 

Während Flexibilität in vielen Bereichen gefördert wird, droht das geplante Tariftreuegesetz genau das Gegenteil zu bewirken. Unternehmen brauchen mehr Spielraum, nicht weniger. Statt auf starre Tarifbindungen zu setzen, sollte die Politik die Vielfalt der Arbeitsverhältnisse anerkennen. Gerade in einem sich wandelnden Arbeitsmarkt müssen innovative Arbeitsmodelle möglich bleiben. 

Angesichts des demografischen Wandels wird es immer wichtiger, erfahrene Fachkräfte länger im Berufsleben zu halten. Die geplante Aktivrente geht in die richtige Richtung, indem sie freiwilliges Arbeiten im Rentenalter attraktiver macht. Doch damit das wirklich Wirkung entfaltet, braucht es neben Steueranreizen auch mehr Flexibilität beim Übergang in den Ruhestand. Nur so kann der Arbeitsmarkt langfristig stabil bleiben. 

Digitalisierung und KI verändern den Arbeitsmarkt tiefgreifend. Doch genau hier bleiben die Sondierungsergebnisse vage. Ohne eine klare Strategie zur Qualifizierung und Weiterbildung der Beschäftigten droht Deutschland den Anschluss an die Zukunft der Arbeit zu verlieren. Eine moderne Arbeitsmarktpolitik muss hier dringend nachlegen. 

Wir finden, die Sondierungsergebnisse liefern gute Ansätze, doch sie sind nur ein erster Schritt. Ein zukunftsfähiger Arbeitsmarkt braucht deutlich mehr Mut zu Flexibilität, Innovation und echten Anreizen für Leistung. Unsere konkreten Forderungen als BPM an die neue Regierung haben wir HIER ausführlich zusammengeschrieben.