Panel und Austausch zum Entgelttransparenzgesetz 2.0

 

Thomas Gruhle, Senior Principal bei der Mercer Deutschland GmbH, hat in seinem Impulsvortrag Hinweise zu Job Architekturen und Grading als Grundlage für Equal Pay und HR erläutert. Was heißt das konkret? Es braucht Analysen, um Gaps zu schließen und die Entwicklung konkreter Maßnahmen zur zielführenden Umsetzung. Benötigt wird an dieser Stelle vor allem eines: Daten. Es müssen Daten von Mitarbeitenden sichergestellt werden und es bedarf anschließend einer objektiven und geschlechtsneutralen Struktur zur Bewertung dieser Daten. Auch die Frage, ob es Richtlinien zur Vergütung und Gehaltentwicklung innerhalb eines Unternehmens gibt, sollte an dieser Stelle nicht unbeantwortet bleiben. So kann es Unternehmen gelingen, eine Bestandsaufnahme der wichtigsten Anforderungen zu erstellen, um den Anforderungen der Richtlinie gerecht zu werden. Die Folien des Vortrags stehen unseren Mitgliedern exklusiv im Mitgliederportal zur Verfügung.  

Thomas Fischer, Referatsleiter im BMFSFJ, ist mit seinem Team zuständig für die Umsetzung des Gesetzes. Dafür wurden Leitplanken entwickelt, die bei der Umsetzung unterstützen sollen: Umsetzungspflichten, Wirksame Instrumente und Anwendbarkeit/ geringe Belastung der Wirtschaft. Aktuell seien die Instrumente, die Personaler*innen zur Verfügung stehen, zu schwach. Zur Umsetzung der neuen Richtlinie braucht es vor allem klare Prozessvorgaben. Die Säulen der ETRL (Transparenzinstrumente, Stärkung der Rechtsdurchsetzung und Zentrale (neue) Akteure) bilden das Fundament.   

Zudem skizzierte er einen zeitlichen Rahmen für die Umsetzung des Gesetzes. So soll der Gesetzesentwurf noch in diesem Jahr fertiggestellt werden, eine Umsetzung bis 2026 geschehen und erste Berichterstattung durch Arbeitgeber dann ab dem Jahr 2027 erfolgen. Unternehmen sollen sich auf Unterstützung verlassen können, z.B. durch die Bereitstellung von Tools für die Berichterstattung.  

 

Daher ist es wichtig, dass Unternehmen sich bereits jetzt mit ihren Gehaltsstrukturen befassen, um die entsprechende Datengrundlage zu schaffen, bevor das Gesetz mit seinen entsprechenden Berichtsanforderungen in Kraft tritt. Als Bundesverband der Personalmanager*innen werden wir den Gesetzgebungsprozess verfolgen und unsere Mitglieder bei der Umsetzung bestmöglich unterstützen.  

Die Veranstaltung wurde in Kooperation zwischen dem BPM und dem Unternehmensprogramm Entgeltgleichheit fördern durchgeführt. Das Unternehmensprogramm Entgeltgleichheit fördern wird von Ramboll Management Consulting im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend umgesetzt. 

 

Kathrin Nachtsheim, Business Managerin für Sustainable Society Transformation bei Ramboll Management Consulting und Heiko Leitz, Head of Global Rewards bei DB Schenker und Fachgruppenleiter der Fachgruppe Compensation & Benefits des BPM, moderierten das Panel. 

Im Anschluss an das Panel gab es noch ein Get-together mit den Teilnehmer*innen, um in den persönlichen Austausch zu treten.