Die seit einigen Monaten diskutierte Chancenkarte soll die Fachkräfteeinwanderung weiter beschleunigen. Nun hat das Bundeskabinett dem gemeinsamen Gesetzesentwurf des Innen- und Arbeitsministeriums zugestimmt. Was können wir von der Chancenkarte erwarten?
Über ein Punktesystem soll die Zuwanderung künftig einfacher und schneller ablaufen. Ausländer*innen – auch aus Nicht-EU-Ländern – können damit ohne vorherige formelle Anerkennung der Berufsqualifikation zur Arbeitssuche nach Deutschland kommen. Damit reformiert der aktuelle Entwurf das Fachkräfteeinwanderungsgesetz.
Als Bundesverband der Personalmanager*innen begrüßen wir die Initiative des Kabinetts. Angesichts des Fachkräftemangels sind neue Initiativen zur Einwanderung dringend nötig. Mit der Chancenkarte rückt die Berufserfahrung in den Vordergrund. Dadurch können die Unternehmen mitentscheiden, welche Anwärter*innen für ihre offenen Stellen in Frage kommen. Die bisher erforderliche vorherige Prüfung der Qualifikation war eine oft abschreckende, bürokratische Hürde.
In Zukunft soll erst nach der Einreise geprüft werden, ob die Berufsqualifikation der Bewerber*innen gleichwertig ist. Damit dies nicht erneut zum bürokratischen Flaschenhals wird, plädieren wir als BPM für eine zügige und unbürokratische Prüfung. Nur so haben die Unternehmen und die Beschäftigten schnell Sicherheit über den Aufenthalt.
Bundesarbeitsminister Hubertus Heil kündigte zudem an, dass man die Beschäftigung von Frauen und Älteren fördern werde, um das Beschäftigungspotenzial in Deutschland zu heben. Wir sind gespannt, was das BMAS vorschlagen wird. Wir als Personaler*innen sind davon überzeugt, dass der Aufbau und die Förderung einer vielfältigen Belegschaft der Schlüssel zum Erfolg der Unternehmen ist.